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REAL: KVA Ibach – eine markante Silhouette verschwindet

Mit der Eröffnung des Recyclingcenters Ibach fiel gleichzeitig auch der Startschuss für den Rückbau der alten Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Ibach. Damit verschwindet ein markantes Gebäude Eingangs von Luzern. Das neue Recyclingcenter und das Bürogebäude von REAL prägen das neue Landschaftsbild am Verkehrsknotenpunkt beim Sedel.

43 Jahre zuverlässig im Einsatz
1971 wurde die KVA in Ibach in Betrieb genommen. Während den 43 folgenden Jahren erwies sie einen leistungserbringenden und zuverlässigen Dienst im Bereich der energe-tischen Verwertung der Abfälle. Anfänglich wurde mit einer Abfallmenge von jährlich 250 kg pro Einwohner und mit gesamthaft 45‘000 t Abfall gerechnet. Die damaligen Ent-scheidungsträger zeigten Weitsicht, als sie die Anlage grösser bauten als ursprünglich geplant. Bereits im Jahr 1972 lag der die Abfallmenge pro Einwohner bei 290 kg Abfall und gesamthaft bei 47‘800 t Abfall. Die nachfolgenden Jahre waren durch laufende Anpassungen der Anlage aufgrund der verschärften Umweltvorschriften, der steigenden Abfallmenge und der verbesserten Verbrennungstechniken geprägt. 

Wichtige Meilensteine der KVA Ibach

1982: Als erste Kehrichtverbrennungsanlage in der gesamten Schweiz nahm die KVA Ibach die erste Rauchgaswaschanlage in Betrieb.
1983:Die dritte Verbrennungseinheit sowie die eigene Schlackendeponie (Reaktordeponie) wurden in Betrieb genommen.
1988:Die ersten beiden Verbrennungseinheiten wurden ersetzt.
1994: Die Schlackendeponie wird an die technische Verordnung über Abfälle (TVA) von angepasst.
1996:  Neubau einer nassen Rauchgasreinigung zur KVA Luzern 2000 (KVA Ibach).
2015:Die KVA Ibach wird nach über 43 Jahren eingestellt.


Einsatz innovativer Technologien seit Anbeginn
Die Verbrennung von Abfall erzeugt ohne Einsatz von fossilen Brennstoffen eine enorme Abwärme. Die im Kessel strömenden Abgase kühlten ab und leiteten ihre Wärme an das in Röhren fliessende Wasser weiter. Dieses erhitzte sich und wurde zu Dampf. Dieser konnte mittels einer Turbine und einem Generator zu Strom umgewandelt und mit der Restwärme ein Fernwärmenetz betrieben werden. 

Dank der visionären Planung konnte so die verbleibende Abwärme während vielen Jahren zur Beheizung und Kühlung des Luzerner Kantonsspitals, des Emmen Centers sowie weiterer Liegenschaften in der Umgebung genutzt werden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen wurde eine Transportleitung gebaut, welche die nicht von der Perlen Papier genutzte Abwärme von Perlen bis nach Emmen befördert. Für die Wärmeversorgung im Rontal und im Gebiet Emmen Luzern nutzt die Fernwärme Luzern AG seit Ende 2017 die Abwärme aus der Renergia sowie aus dem Walzwerk der Swiss Steel AG in Emmen. 


Ausblick
Die Vorbereitungsarbeiten für den Abbruch der nun fast 50-jährigen KVA haben bereits begonnen. Die beauftragte Firma Aregger AG aus Buttisholz hat bereits mit der Rückgewinnung der Wertstoffe und mit der Asbestsanierung begonnen. Die Rückbauarbeiten dauern voraussichtlich bis Ende April 2021. Die Bewilligungen vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) sowie der Stadt Luzern liegen für den KVA Rückbau vor.

Beim alten REAL Verwaltungsgebäude an der Reusseggstrasse 15 wird im ersten Halbjahr 2021 ein Provisorium für die Fahrzeuge des Rettungsdienstes des Luzerner Kantonsspitals errichtet. Die heutige Fahrzeughalle des Rettungsdiensts befindet sich auf dem Campus des Luzerner Kantonsspitals, wo künftig der Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik stehen wird. Das alte REAL Verwaltungsgebäude wird stehen gelassen und vom Rettungsdienst während rund fünf Jahren als Büro- und Unterkunftsräume zwischengenutzt.

Medienmitteilung vom 3. September 2020

Bild 1: KVA Ibach
Bild 2: Bau KVA Ibach