Schlammverbrennung
REAL betreibt auf dem Gelände der ARA Buholz auch eine eigene Schlammverbrennungsanlage (SVA). Dort wird neben dem eigenen Klärschlamm auch der Schlamm aus den meisten Zentralschweizer Abwasserreinigungsanlagen verbrannt (Luzern, Zug, OW, NW, Uri, Schwyz).
Schlammtrocknung
Der im Durchschnitt auf ca. 28% Trockensubstanz (TS) entwässerte Schlamm wird mittels Dampf aus der Verbrennung auf rund 40% TS getrocknet. Der so getrocknete Schlamm brennt danach nahezu selbständig.
Verbrennung
Der getrocknete Schlamm wird im Ofen bei ca. 860°C verbrannt. Zurück bleibt nur noch Asche, welche aus anorganischem Teilen und Phosphor besteht. Aktuell wird die Asche auf der Deponie Cholwald in einem Monokompartiment abgelagert. Künftig soll der Phosphor aus der Asche zurückgewonnen werden.
Rauchgasreinigung
Die gesamten entstehenden Rauchgase der Verbrennung werden durch einen Elektrofilter und anschliessend durch eine Nasswäsche so gereinigt, dass die Vorgaben der Luftreinhalteverordnung jederzeit eingehalten werden können.
Lachgasreduktion
Bei der Verbrennung von Klärschlamm entstehen nicht unerhebliche Mengen an Lachgas. Dieses Lachgas (N2O) ist 300mal klimarelevanter als CO2. Zudem hat es eine mittlere atmosphärische Verweilzeit von über 100 Jahren und ist damit ein sehr schädliches Gas, dessen Elimination weltweit mit dem Kyoto‐Protokoll geregelt wird.
Daher hat sich REAL im Mai 2015 entschlossen, das Lachgas in den Rauchgasen der Schlammverwertungsanlage mit einer Nachverbrennung bei über 960°C aufzuspalten. Das hierbei zum Einsatz kommende Verfahren nennt sich Regenerativ Thermische Oxidation, kurz RTO. Die Anlage ist seit April 2016 in Betrieb und kann die Emmission von jährlich 8'000 t CO2 equivalent verhindern.
Für das RTO Verfahren muss der Feuchtegehalt der Rauchgase mit einer Rauchgas‐Kondensation stark reduziert werden. Aus diesem Grund ist auch die dichte Wasserdampffahne aus dem Kamin der Schlammverbrennung fast gänzlich verschwunden.
Link Interview RTO Projekt Stiftung Klik