Skip to navigation (Press Enter) Skip to main content (Press Enter)

Ende Feuer in der KVA Ibach

Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Ibach hat ihren Dienst zuverlässig über 43 Jahre erbracht, den Abfall umweltverträglich entsorgt und so die Umwelt sauber gehalten. In der ersten Januarwoche 2015 wird der Betrieb der Anlage definitiv eingestellt und mit einem festlichen Akt gewürdigt.

1971 wurde die KVA Ibach in Betrieb genommen. Davor wurden die Siedlungsabfälle in Deponien entsorgt, was die Umwelt sehr belastete und seit dem Jahr 2000 in der Schweiz nicht mehr erlaubt ist. Die Verbrennung von Kehricht reduziert das Abfallvolumen und die mögliche Freisetzung von Schadstoffen massgeblich. Der Bau der KVA war deshalb ein bedeutender Meilenstein für den Umweltschutz in der Region Luzern. 

Visionäre Planung zahlte sich aus
Bei der Planung der Anlage in den 60er Jahren rechnete man mit jährlich 45‘000 Tonnen Abfall. In weiser Voraussicht baute man die Anlage für ein grösseres Volumen von jährlich 60‘000 Tonnen Abfall. Die grosszügige Planung hat sich ausbezahlt, denn heute verbrennt die KVA Ibach rund 90‘000 Kehricht. Nicht nur kapazitätsmässig überschreitet sie damit die Grenzen. Auch die technischen und energetischen Verfahren haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und bieten ganz neue Möglichkeiten. 

Das blosse Beseitigen des Kehrichts steht heute nicht mehr im Vordergrund. Es geht vielmehr darum, bei der umweltschonenden Abfallverbrennung das Maximum an Energie herauszuholen und diese optimal zu nutzen. In jedem Kehrichtsack steckt durchschnittlich derselbe Energieinhalt wie in 1,5 Litern Erdöl. Diese Entwicklung hat die KVA Ibach hautnah mitgeprägt, indem etliche technische Innovationen in Ibach erstmals zum Einsatz kamen. So konnte dank einem visionären Konzept die entstehende Abwärme der KVA in einem Fernwärmenetz genutzt werden für die Beheizung und zur Kühlung des Luzerner Kantonsspitals, des Emmen Centers, des Hallenbades Mooshüüsli sowie vieler weiterer Liegenschaften in der Region.

Bedeutender Meilenstein: "KVA Luzern 2000"
Ende der 80er Jahre verursachte die Verschärfung der Vorschriften in den Bereichen Luftreinhaltung und Reststoffbehandlung grossen Handlungsbedarf. Mit der Strategie „KVA Luzern 2000“, die anfangs der 90er Jahre ausgearbeitet wurde, setzte man den bedeutendsten Meilenstein in der Geschichte der KVA. Mit einer Rauchgasreinigung der neusten Generation konnte die Umweltbelastung weiter gesenkt werden. 1994 erteilten die Delegierten des Verbandes, der Regierungsrat sowie die Stadt Luzern für die umfassenden, technischen Neuerungen grünes Licht. Der Verband der Gemeinden bewilligte einen Ausführungskredit von 74 Millionen Franken und 1996 konnte die neue Rauchgasreinigung mit drei Kaminen in Betrieb genommen werden. Die wiederholt ausgebaute, mehrstufige Abluftbehandlung reduziert die Luftbelastung bis heute weit unter die gesetzlichen Grenzwerte.
 

Eine neue Ära mit der Renergia Zentralschweiz AG
Mit der Anlage Renergia Zentralschweiz AG in Perlen kann Anfang 2015 eine neue Ära beschritten werden. In vielerlei Hinsicht ist sie ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Die modernste Anlage der Schweiz wird sämtliche Emissions-Grenzwerte massiv unterschreiten und eine optimale Energieeffizienz bieten. Das Neubauprojekt umfasst auch ökologische Ausgleichsmassnahmen und wertet damit sein natürliches Umfeld auf.

Feuerwerk und symbolische Feuerübergabe
Die Ausserbetriebssetzung der KVA Ibach wird im Rahmen einer festlichen Finalissima am Freitag, 9. Januar 2015 mit Gästen gefeiert. Das Feuer wird in einem symbolischen Akt an die Renergia Zentralschweiz AG weitergereicht und in diesem Rahmen wird um zirka 19 Uhr auch ein kurzes Feuerwerk gezündet. 

Fernwärme und Nachfolgenutzung des Areals in Abklärung
Die Gebäude der KVA Ibach werden nach der Stilllegung im 2015 noch bestehen bleiben, bis die Nachfolgenutzung des Areals klar ist. Insbesondere würde der Ausbau der Autobahn mit dem geplanten Bypass das Grundstück massgeblich beanspruchen. Die mit Fernwärme belieferten Liegenschaften, wie zum Beispiel das Luzerner Kantonsspital, werden weiterhin versorgt. Mit zwei Gaskesseln, die auf dem Areal der KVA Ibach installiert sind, wird vorläufig Energie für die Fernwärmezulieferung produziert. Geplant ist bis 2018 der Bau eines Holzheizwerkes auf dem Gelände der Swiss Steel AG, welches diese Aufgabe zukünftig übernehmen wird. Federführend für dieses Projekt wird eine Tochtergesellschaft der Energie Wasser Luzern (EWL) sein, die Fernwärme Luzern AG, an der auch die Gemeinde Emmen beteiligt ist.

 

Meilensteine

1971Inbetriebnahme der KVA Luzern
1982Inbetriebnahme einer der ersten Rauchgaswaschanlagen der Schweiz
1983Inbetriebnahmen des dritten Verbrennungsofens und der eigenen Schlackendeponie (Oberbürlimoos Rothenburg)
1988 - 1989Ersatz der beiden ersten Verbrennungsöfen
1994Anpassung der Schlackendeponie an die Technische Verordnung über Abfälle (TVA); im Juni: Baubeginn des Grossprojektes "KVA Luzern 2000"
1996Inbetriebnahme der neuen Rauchgasreinigungsanlage
2005Neues Prozessleitsystem und Sanierung der Feuerräume 1 und 2
2015Ausserbetriebssetzung KVA Ibach, Inbetriebnahme der Renergia in Perlen

Führung für Medienschaffende in der KVA Ibach für Filmaufnahmen und Bilder 

Wir laden Medienschaffende herzlich ein zur Führung in der KVA Ibach am:

Mittwoch, 10. Dezember 2014, 9.00 bis 10.00 Uhr Treffpunkt Waaghaus KVA Ibach

Ziel dieser Führung ist es, dass Sie Bildaufnahmen vom Innern der KVA machen können: Abfallbunker, Öfen usw.