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Sensibilisierung der Bevölkerung bezüglich EPS (Styropor)

Ist das Recycling von Styropor sinnvoll?

Aufgrund des vermehrten Online-Handels steigen auch die Verpackungsabfälle, wie beispielsweise Styropor® (expandiertes Polystyrol, EPS). Styropor® ist sehr leicht und voluminös und wird auf den REAL Ökihöfen täglich in grossen Mengen abgegeben – entweder aufgrund des Recyclinggedankens oder ganz einfach weil EPS sperrig ist und nicht in den Kehrichtsack passt bzw. diesen gleicht füllt. Auf den Ökihöfen wird sauberes EPS zurzeit separat gesammelt und rezykliert. Bisher hatte man keine Klarheit darüber, ob die separate Sammlung tatsächlich ökologischer ist als die Verbrennung in der KVA oder einfach nur teuer. Deshalb liess REAL den Umweltnutzen der separaten EPS-Sammlung abschätzen. Es hat sich herausgestellt, dass die separate EPS-Sammlung kaum ökologischer ist als die Verbrennung in einer durchschnittlichen Schweizer KVA, d.h. höchst wahrscheinlich sogar weniger ökologisch als die Verbrennung in der modernen und energieeffizienten KVA Renergia in Perlen (vgl. Abbildung unten). Die Kunden können EPS auf den Ökihöfen weiterhin gratis abgeben. REAL wird prüfen, ob die Verwertung in Zukunft weiterhin separat erfolgen soll und welche Optimierungsmöglichkeiten vorhanden sind (z.B. Pressung) oder ob die Verwertung von EPS aufgrund ökologischer und betrieblicher Überlegungen zukünftig eher in der Verbrennung stattfinden soll.

Hintergrundwissen: Ziel ist es, die zur Verfügung stehenden Mittel primär dort einzusetzen, wo der (Umwelt-) Nutzen am grössten ist. Die auf den Ökihöfen angebotenen Fraktionen sollen sinnvoll sein, sprich ein Kundenbedürfnis befriedigen, ökologisch vorteilhaft und ökonomisch vertretbar sein. Eine Möglichkeit, die Zielgrössen „ökologisch vorteilhaft“ und „ökonomisch vertretbar“ zu quantifizieren, ist der „Specific Eco Benefit Indicator“ (SEBI). Er wiederspiegelt den zusätzlichen Umweltnutzen gegenüber einer durchschnittlichen Schweizer KVA im Verhältnis zu den zusätzlichen Kosten eines Recyclingsystems. Ein hoher SEBI steht damit für ein besonders ökoeffizientes Recyclingsystem, also einen grossen erzielten Umweltnutzen pro ausgegebenem Franken. Die folgende Grafik zeigt den SEBI u.a. für verschiedene Recycling-Systeme. Hier ist anzufügen, dass die KVA Renergia (in der Abbildung blau gestrichelt) auf dem neusten Stand der Technik ist und umweltfreundlicher ist als die „durchschnittliche KVA“. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass die Verbrennung von Kunststoffen in der KVA Perlen ökologisch gleichwertig ist wie deren Recycling.

Die durchschnittlichen Schweizer oder Schweizerinnen verursachen im Mittel eine Umweltbelastung von 20 Mio. Umweltbelastungspunkten (UBP) pro Kopf und Jahr. Ein Jahr Plastik zu sammeln anstatt ihn in einer durchschnittlichen Schweizer KVA zu verbrennen ist gleichwertig, wie einmal pro Jahr auf ein 200gr-Steak und ein Bier zu verzichten.